Es ist nicht so, dass mir alles leicht fällt, nun, da ich die Leichtigkeit entdeckt habe. Sie will mich necken. Spielt Verstecken mit mir. Immer wieder will das lustige Kind mit den hoch aufgespannten Augenbrauen gefunden werden. Und alles in Liebe! Mein Gott!
Das Flohmarkt-Wochenende ist vorbei, das anstrengende schöne. Und jetzt die Erkenntnis: Dinge verkaufen zu wollen oder zu verschenken ist in der Absicht ein mordsmäßiger Schritt. Abschied von Peter Pan in Englisch, Bücher über Labradore mit ihrem unnachahmlichen „Ich-möchte-noch-etwas-viel-mehr-von-der-Butter-haben-Blick“, Fachbücher mit nicht erkannten Klugheiten, die ich vielleicht, vielleicht noch irgendwann brauchen könnte und sie deshalb seit mehr als zehn Jahren mit ihresgleichen in Regalen ein unbequemes stehendes Dasein führten. In meiner naiven Vorstellung wären Abschied und Verkauf und Neu-Anfang damit erledigt und getan.
Nun sind aber noch soundsoviele Hundert übrig. Und ehrlich, das drückt mir die erreichte Leichtigkeit gegen die Wirbelsäule. Kurzatmige Frage: Was passiert mit dem Riesen-Rest?
Beim Aufwachen bin ich im Kampf, im Widerstand, im internen Guerilla-Krieg.
In der Küche dann, vor dem wirklichen Tagesbeginn, las ich das wundervol berührende Dankeschön einer Patienten-Freundin. Ihre Widmung lockerte mich auf, erinnerte mich an mein Credo: das Leben ist für uns. Immer. Also raus aus dem Kampf, Angelika, rein in die Annahme der vollen Kisten und Kartons und ran an die Arbeit! Verkauf durch Internet. Und wisst Ihr was? Ich bekomme heute noch Hilfe. So ist mein Leben derzeit: ich bekomme immer Hilfe. Unerwartet. Überraschend. Freundlich.
Dankbarkeit tut gut. Echt wahr.